Einst waren Backlinks die treibende Kraft jeder erfolgreichen SEO Strategie. Wer genügend externe Verweise aufgebaut hatte, konnte schnell die Google SERPs stürmen. Seitdem hat Google seinen Ranking-Algorithmus allerdings grundlegend weiterentwickelt und verfeinert. Neben Unique Content und einer guten User Experience sind Backlinks zwar noch immer das wichtigste Mittel um eine Website in den Suchergebnissen bei Google nach vorn zu bringen, jedoch gilt es hier mehr Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen. In den letzten Jahren hat Google einiges gegen künstliches Linkbuilding unternommen und die Qualitätsstandards für Backlinks deutlich angehoben. Im April 2012 wurde hierfür ein neuartiges Update namens „Penguin“ veröffentlicht, mit dem es erstmals möglich war, die Qualität von externen Links zu bewerten. Fast vier Jahre später geht das Google Penguin Update nun in seine vierte Version.
Massives Penguin Update 2016
Google ist dazu übergegangen, keine starren Updates mehr zu veröffentlichen, sondern diese viel mehr als eine Art „Live-Update“ auszurollen. Wir kennen das bereits vom Panda-Update, bei dem der Google Algorithmus quasi permanent angepasst und immer wieder verbessert wird. Statt einzelner massiver Updates werden so in kurzer Zeit viele kleine Aktualisierungen veröffentlicht, sodass der Prozess wesentlich agiler gestaltet wird. Und genau das wird wohl auch beim Penguin 4.0 Update gesschehen. Aktuellen Berichten zufolge scheint das Backlink-Update Penguin 4.0 nun ausgerollt zu werden, denn seit einigen Tagen gibt es viel Bewegung in den Suchergebnissen. Linkresearchtools berichtet davon, dass einige der Top-10 Websites in Amerika einiges an Sichtbarkeit bei Google einbüßen mussten.
Wie stellt man fest, ob ein neues Google Update gestartet wurde?
In der SEO Szene gibt es häufiger Spekulationen und in der Regel keine wissenschaftlichen Beweise für mögliche Google Updates. Trotzdem kann man anhand von Erfahrung und mit Hilfe einiger SEO Tools feststellen, ob und wann Google an seinem Algorithmus arbeitet. Eine Möglichkeit ist z.B. Mozcast. Hier werden SERP-Veränderungen als „Turbulenz-Bericht“ ausgewertet und optisch dargestellt. Allem Anschein nach hat es wohl Anfang 2016 starke Fluktuationen gegeben, was den Verdacht erhärtet, dass Penguin 4.0 im Anmarsch ist.
Was musst Du beim Penguin Update beachten?
Grundsätzlich gilt: überstürze nichts, wenn Du mal kurzfristig in den Suchergebnissen abfällst. Wenn Du kein übertriebenes und künstliches Linkbuilding betrieben hast, musst Du Penguin 4.0 nicht fürchten. Dennoch kann es sich lohnen, einen Blick in das eigene Linkprofil zu werfen, z.B. mit Hilfe des Backlink-Tools.
Wer noch immer auf billige und schnelle SEO Links setzt, kann mit dem neuen Penguin Update eine böse Überraschung erwarten, denn Google wird immer besser darin, unnatürliches Linkbuilding zu erkennen und mit einer Penalty abzustrafen. Wer Links für SEO aufbauen will, muss heute cleverer agieren, als noch vor einigen Jahren. Hier eine kurze SEO Checkliste für nachhaltige und Penguin-sichere Backlinks:
- Ist die linkgebende Website seriös und verfügt sie über eine hohe Sichtbarkeit?
- Passt die linkgebende URL zu meinem Content?
- An welcher Stelle wurde verlinkt? Sidewide-Links sind unbedingt zu vermeiden.
Mit dem folgenden SEO Maßnahmenkatalog kannst Du einer Abstrafung durch Penguin 4.0 vorbeugen:
- Schädliche Links sollte ganzheitlich erfasst und über Google Disavow entwertet werden.
- Achte auch auf sogenannte Scraper Links, d.h. automatisierte Link-Kataloge, welche die eigene Seite ungefragt verlinken. Diese sind meist von minderer Qualität.
- Achte auf einen ausgewogenen Link-Mix, d.h. vermeide zu viele Backlinks aus der gleichen Quelle (z.B. Forenlinks) und verteile diese über einen gewissen Zeitraum.
- Gehe vorsichtig mit Redirects für verlinkte Seiten um, denn auch hier kann es zu einer Abstrafung durch das Google Penguin Update kommen. Eine Weiterleitung (z.B. via 301 oder 307 Redirect) sollte nur dann eingesetzt werden, wenn sie sinnvoll ist.